OFF ROAD Nr.: 4. 1997 <„Testbericht über den LuAZ 1302 Diesel“

Teil 6

 

Zum Bepacken einfach genial und vermutlich auf seinen Ursprung als Sanitätstransporter bei der Truppe zurückzuführen: der Boden geht von vorne bis hinten eben durch. Bei demontiertem Beifahrersitz passt deshalb bis zur Heckklappe immerhin 2,20 Meter langes Ladegut hinein; bleibt die Klappe hinten offen können durchaus zwei Leute und ein dreisitziges Sofa transportiert werden. Das zierliche Ersatzrad hinten dran behält dabei gut 30 cm Luft zum Boden. Wer häufig sperrige Ladung etwa auf seine Berghütte schleppen muss, für den könnte auch die Pickup-Version des LuAZ interessant sein, die bis auf die Dachpartie des Aufbaus dem Testwagen gleicht. 

 

 

Aus den 70er-Jahren stammt die Konstruktion des Basisfahrzeuges. Wie die meisten anderen Autos aus der Sowjetunion gelangte auch der LuAZ damals der Typ 969M, nicht durch den eisernen Vorhang nach Westen. Doch muss früher schon ein Export des Fahrzeuges auf die andere Seite den Verantwortlichen der Lucki Automobilni Zavod im ukrainischen Luck in den Köpfen gespukt haben. Warum sonst ließen sie einen fünfsprachigen Ersatzteilkatalog auf Russisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch erstellen, mit Explosionszeichnungen?

Ende der 80er erfuhr der LuAZ einige kleine Änderungen; die ältere Version erkennt man von außen an den hängenden Scheibenwischern. Mit einer etwas anders geformter Karosserie mir breiter Wanne unten hatten die Pioniere der NVA einige schwimmfähigen LuAZ in der Truppe. Im Wasser angetrieben wurden diese von zwei Paar Schaufelrädern, die innen an den Felgen montiert, nur halb ins Wasser eintauchen durften, um Vorschub zu liefern; gesteuert wurde „ganz normal“ mit den Vorderrädern. Richtigen Tüftlern sind eben doch kaum Grenze gesetzt…     


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