Zur Nachrüstung einer
Differentialsperre in die LuAZ Vorderachse braucht man ein Hinterachsgetriebe
als Teilespender.
Zunächst mussten
beide Getriebe zerlegt werden. Der Einfachheit halber habe ich den kompletten
Differentialkorb von hinten vorn verbaut,
natürlich bis auf das Tellerrad, da
dieses ja paarig mit dem Kegelrad eingeschliffen ist. Noch eben das
Teller-Kegelrad-Spiel neu eingestellt
und dann sah das so aus. Man sollte nicht
vergessen in der Lagerplatte das Loch zu verschließen, sonst hat man später
heftigen Ölverlust zu beklagen.
Stattdessen muss im Diff-Sperren-Gehäusedeckel
an der passenden Stelle ein Loch gebohrt werden.
Was dann kam war
etwas kniffliger. Da die Schaltstange nicht quer durch das Getriebe geführt
werden kann (Getriebewelle ist im Weg) muss
eine äußere Führung konstruiert
werden. Hier die Schaltwelle.
Man beachte die zwei Schaltkerben in der Stange. Natürlich wurde sie gekürzt
und von
der anderen Seite in die Schaltklaue gesteckt und versplintet.
Und dies ist die neue
Führung. Dafür habe ich einen 14er Bremszylinder vom Golf 1 verwendet. Der
Anschluss für die Bremsleitung habe ich aufgebohrt,
bis in den Zylinder durch.
In dieses Loch wird später die Schaltkugel eingeführt und die Druckfeder
eingesetzt. Die Kugel drückt in die oben
erwähnten Schaltkerben und sichert den
entsprechenden Schaltmodus.
So sieht das dann im
zusammengebauten Zustand aus. Die Welle musste natürlich mit einem passenden
Gummifaltenbalg
gegen das Auslaufen des Öls gesichert werden. Der Umlenkhebel
liegt in der Konstruktion (später zu sehen).
Wichtig noch: es muss genügend
Platz für den Ring der Achsmanschetten verbleiben!
Hier sieht man im
Hintergrund den Umlenkhebel.
Das einbaufertige
Getriebe im Vergleich zum Original.
Und passt! Hier sieht
man schon den zusätzlichen Schalthebel und die Schaltstange. Die Antriebswelle
ist noch zu kürzen.
Nicht ganz so kurz wie die Welle hinten links, aber doch
erheblich gegenüber der originalen Welle. Das reinfummeln der Antriebswelle mit
den Gleitsteinen ist richtige Fummelei aufgrund der beengten Platzverhältnisse.
Ist nur noch möglich, wenn man den Wagen vorn
aufbockt und das Achsfangband
rechts abbaut um die rechte Vorderachse weiter abzusenken! Wer genau hinschaut,
sieht auch,
dass ich bei der Gelegenheit einen Schalter für den Rückfahrscheinwerfer
mit eingebaut habe, wo ich das Getriebe schon mal in Arbeit hatte.
Die gesamte Mechanik
wurde tief genug angeordnet, um nicht mit der Fußmulde der Getriebeverkleidung
zu kollidieren.
Die Schaltstange ist den Gegebenheiten entsprechend zu biegen.
Zwei Hebel: Einer für
Diff-Sperre hinten, einer für die vordere. Das Kabel ist noch für den
anzuschließenden Rückfahrscheinwerfer.
Austausch
des K133A Vergasers gegen den Register-Vergaser 2108 vom Lada Samara
Benötigt wird:
- Lada Samara 2108 Vergaser (DAAZ-2108-1107010)
- Adapterstück Vergaserflansch
- Luftfilteranschluss (Moskwitsch AZLK-2140- Lada Aleko)
- 4 xHelicoil M8 x 12
- Aluminiumplatte 65x130x3-6
- Dichtungspapier
- Hylomar
- Stück Gummimatte
- diverse Schrauben
- Metallstab 5mm Durchmesser
- Kleinkram
Zunächst muss der alte K133A Vergaser natürlich mal runter.
Auch dass etwa 4 cm dicke Distanzstück, welches unter dem Vergaser auf der
Ansaugbrücke sitzt muss entfernt werden. Sonst käme der Lada Vergaser zu hoch
und die Haube ließe sich zum Schluss nicht mehr schließen.
Das Adapterstück muss nun vorbereitet werden: Da im eingebauten
Zustand zu wenig Platz herrscht, die Verbindungsschrauben von Adapter und
Vergaser von unten mit Muttern fest zu ziehen, müssen in die 4 Bohrlöcher in
den Ecken M8 Helicoil-Gewinde eingesetzt werden.
Danach wird der Adapterflansch auf die Ansaugbrücke
angepasst. Dazu muss das Loch im Luftleitblech entsprechend vergrößert werden.
Dazu eignet sich am besten ein Luftdruckfräser oder Dremel.
Außerdem musste das Blech mit einigen gezielten festen Hammerschlägen zur
Lichtmaschine hin um etwa 5-10mm tiefgezogen werden,
damit der Adapter richtig passt.
Aus der Ansaugbrücke werden dann die beiden Stehbolzen
entfernt und der Adapterflansch unter Verwendung einer originalen
Flanschdichtung mit zwei M8 Imbusschrauben auf die
Brücke aufgeschraubt.
Als nächstes muss eine Zwischenplatte angefertigt werden,
die zwischen Adapterflansch und Vergaser gesetzt wird. Der Lada-Vergaser hat an
der Unterseite offene Kanäle. Diese müssen durch die Platte verschlossen werden
um die einwandfreie Funktion des Vergasers zu gewährleisten. Im Grunde ist es
eine einfache 3 bis 6mm starke Aluplatte mit den 4 x 8mm Bohrlöchern in den
Ecken und den 2 Großen Löchern für das Gasgemisch. (ohne Bild)
Diese Platte habe ich einfach mit Hylomar
auf den Adapterflansch geklebt. Zum Vergaser hin hab ich eine der Aluplatte
entsprechende Dichtung aus Dichtungspapier geschnippelt. Also Dichtung auf die
Aluplatte und den Vergaser draufsetzen. Mit 4x M8 Imbusschrauben
wird der Vergaser festgeschraubt. Dabei dürfen die Schrauben nicht zu lang
sein, sonst drücken sie auf das Luftleitblech und deformieren dieses. Der
Stutzen von der Vergaservorwärmung wird übrigens nicht gebraucht und kann
entfernt werden.
Nun kann man schon Choke-Zug und Benzinschlauch anschließen.
An den zweiten Stutzen wird eine Rücklaufleitung zum Benzintank angeschlossen.
Da der LuAZ so was nicht hat, und ich bislang noch nie Probleme mit
Dampfblasenbildung hatte, hab ich den Stutzen kurzer Hand mit einem
Blindstopfen abgedichtet. Der Unterdruckschlauch zur Zündverstellung wurde
schnell montiert.
Dann muss das Magnetventil noch mit einem Kabel an Klemme 15
(bzw. BK an der Zündspule) angeschlossen werden und schon kann man einen
ersten Startversuch wagen.
Natürlich muss der Gaszug noch angeschlossen werden.
Dies erfordert etwas Bastelgeschick, denn während der K133A
beim LuAZ mit einem Gestänge angesteuert wird, wird der Lada-Vergaser
offensichtlich mit einem Bowdenzug bedient.
Nach eigener Erfahrung sind Bowdenzüge
grundsätzlich potentielle Fehlerquellen. Vor allem in Fahrzeugen, die als
Arbeitstiere rangenommen werden. Ich habe daher das
Gaspedalgestänge weitgehendst original gelassen und
lediglich die letzte Schubstange neu angefertigt aus einem alten Metallbügel
eines Plastikeimers. Wie die originale Schubstange hab ich hinten zur
Längenjustierung ein M5 Gewinde aufgeschnitten.
Jetzt hat der Lada Vergaser aber den Drosselklappenschieber
auf der rechten statt auf der linken Seite, wie der K133A. Daher habe ich mir
ein entsprechendes U-förmiges Metallstück angefertigt, was ich links mit an die
Drosselklappenwelle geschraubt habe (rechteckige Aussparung der Welle). Gemein
ist jedoch, dass man durch ein einfaches gebogenes Eisen an dieser Stelle nicht
mehr mit Werkzeug an die Drosselklappenwellen-Mutter kommt, um sie festzuziehen.
Daher diese Ringform, die man erkennen kann. Durch den Ring kann ich einfach
den 11er Steckschlüssel durchschieben und die Mutter festziehen. Das Gestänge
hab ich dann rechtwinklig durch zwei an diesen Ring angeschweißte
Unterlegscheiben gesteckt und mit einem Splint gesichert. Der richtige Abstand
des Anlenkpunktes zur Drosselklappenachse ist wichtig, damit der Pedalweg
ausreicht beide Register vollständig zu öffnen. Das kann etwas Fummelarbeit
sein und muss individuell angepasst werden.
Funktioniert letztlich aber einwandfrei. Ich habe lediglich
noch eine weitere Rückholfeder angebracht, da die Vergaserfeder natürlich nicht
ausreicht, um das Pedal wieder hochzuholen.
Für den Anschluss des Luftfilters eignet sich der
Vergaseraufsatz (vom Moskwitsch 2141). Ich habe zwischen dem Aufsatz und dem
Vergaser noch eine aus einer Gummimatte selbst zugeschnittene Gummidichtung
gelegt und dabei festgestellt, dass die Stehbolzen zu kurz sind. Habe sie daher
entfernt und den Aufsatz einfach mit längeren M5 Schrauben festgeschraubt.
Na, den Anschluss an den Luftfilter wird wohl jeder selbst
hinkriegen.
Bei mir sieht das dann so aus:
Vielleicht schmeiß ich den Ölbadluftfilter noch raus mal
sehen.
Unberücksichtigt blieb der Anschluss für Standgas. Ein
solcher Bowdenzug ist für den Lada offensichtlich
nicht vorgesehen. Er ist beim LuAZ nicht unbedingt von Nöten, daher werde ich
den erstmal inaktiv lassen und mich später darum kümmern.
René